Ein von der VW Stiftung geförderten interdisziplinären Forschungsprojekt der FoNK und des Lehrstuhls für Angewandte Informatik in den Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften geht es um Wikis in Organisationen. Die Ergebnisse dieses Projekts wurden am 27. Februar vor gestellt. Ich war mit dabei und wurde in den Strudel der Helfer hineingezogen. Eine erste Meldung (und bisher auch die Einzige Cedric Weber hat auch schon sehr zeitnah Stichpunkte dazu gebloggt) kam von frogpont und kündigte das Symposium an. Hoffentlich kommt noch ein bisschen was in den nächsten Tagen nach, die Veranstaltung hätte ein bisschen Feedback verdient. Deshalb ist mein Post hier auch ein bisschen länger als ursprünglich geplant.
Am Donnerstag kamen zunächst die Einkäufe dran und alles was benötigt wurde, wurde in das Marcushaus geschafft und dort schon die Technik getestet. Da alles soweit reibungslos funktioniert hat stand nur noch abends die „Zwanglose Zusammenkunft“ im Klosterbräu an. Neben der einen oder anderen Apfelschorle konnten schon die ersten Erkenntnisse und Erfahrungen mit Wikis und aus den Organisationen ausgetauscht werden.
Der Freitag ging recht früh los. Gebäck und Geschirr holen, das Foyer herrichten, Kaffee kochen und die ersten Gäste schon verfrüht begrüßen. Natürlich fehlten ein paar Hüllen für die Namensschilder, aber auch das Problemchen konnte unkompliziert aus dem Weg geräumt werden. Um neun Uhr stand die Begrüßung durch die Projektleiter (Prof. Theis-Berglmair und Schlieder) auf dem Programm. Diese stellten das Projekt vor und führten die Hintergründe, Interdisziplinarität und das Streben nach Endprodukten auf. Direkt im Anschluss ging es in den ersten Slot mit dem Thema „Wikis in Organisationen: Anders als Wikipedia?!“. Als Erstes gab es eine Einführung in Wikis entlang von Hyperlink-, Autoren- und Themennetzwerken, ein bisschen was zu Genres und Rollen (Gefahr für den Gärtner: nicht „loslassen“ können), eine Unterscheidung sowie einen Vergleich von Organisationswikis und der Wikipedia. Interessant ist vor allem die dynamische Strukturierung von Wikis und die externen Einflussfaktoren der Wiki-Nutzung entlang des Wikis, der Nutzer und der Organisation sowie die Rahmenbedingungen der (erfolgreichen) Nutzung von Wikis in Organisationen. Die Wahl der Architektur bzw. des Wikisystems ist somit genauso wenig zu vernachlässigen wie Wiki-interne Rollen und die Kultur der Wissensarbeit in der jeweiligen Organisation. In diesen Slot fiel auch der Spruch des Tages: „btw, wenn hier das Gebäude einstürzt ist 80% der Wiki-Kompetenz in D weg ;)“ via Twitter.
Nach Kaffee & Diskussion ging es mit qualitativen und quantitativen Untersuchungsmethoden weiter. Dabei ist vor allem das „Interlocking“ herauszustellen. Es ist ein Maß der Kollaboration zwischen Wiki-Usern welches nach Breite und Tiefe, also verschiedene Kontaktstellen und Häufigkeit auf einer Kontaktstelle, differenziert. Anschließend kamen eine kurze Diskussion und eine längere Mittagspause mit Essen im Scheiners auf die Teilnehmer zu.
Der letzte Slot gehörte den Forschungsergebnissen & Praxisempfehlungen. Es wurde das Verhältnis von beiden Forschungssträngen herausgestellt und vier Fallstudien verschiedener Wikis vorgestellt. Dazu kam eine Verknüpfung mit der Arbeitsweise der jeweiligen Organisation und eine Interpretation in Breite und Tiefe der Kollaboration. Auch einige sehr interessante Animationen der Arbeit in den Wikis wurden präsentiert. In den Bereich der Praxisempfehlungen fällt wohl die Diskussion um den Wikibegriff und negative Assoziationen dazu bei Mitarbeiten. Aber auch Fragen zur Wikieinführung, der Tipp exklusive Informationen im Wiki zu präsentieren und den Workflow über Plugins zu vereinfachen passen zu diesem Teil.
Danach ging es noch mit einigen Diskussionen bei den Teilnehmern weiter. Parallel dazu haben wir schon angefangen das Geschirr zu sammeln und ein bisschen Ordnung zu machen. So konnte der Tag zeitig abgeschlossen werden und Montag morgen alles weitere erledigt werden.
Sämtliches Gezwitscher kann man auch einfach anhand des Hashtags #WiO auf Twitter verfolgen. Vielleicht fühlt sich ja noch jemand animiert weiter auf die Vorträge einzugehen. Ich habe ja leider nicht alles mitbekommen und auch die Diskussionen zum Großteil verpasst, da ja der Kaffeenachschub gesichert sein wollte.